CDRmare Verbundsleiter reichen Stellungnahme zur CRCF-Initiative der EU ein

Am 23.03.2023 reichte das CDRmare Executive Board eine Stellungnahme zur Initiative der „Zertifizierung von Maßnahmen zur Entfernung von CO2“ im Zuge einer online Konsultation der Europäischen Kommission ein.

Im November 2022 hat die Europäische Kommission einen Vorschlag für eine Verordnung zur Zertifizierung von CO₂-Entnahme Aktivitäten unterbreitet (Carbon Removal Certification Framework, CRCF). Diese soll der Entwicklung von erforderlichen Vorschriften zur Überwachung, Auskunft und Überprüfung der Echtheit solcher Maßnahmen dienen. Ziel ist, eine nachhaltige Entnahme von CO2 zu fördern und Anreize für den Einsatz innovativer Lösungen für die Abscheidung, Wiederverwendung und Speicherung von CO2 in der Land- und der Forstwirtschaft sowie in der Industrie zu schaffen.

Im Rahmen dieser Initiative verfassten die CDRmare Verbundsleiter eine gemeinsame Stellungnahme, die hier eingesehen werden kann: https://ec.europa.eu/info/law/better-regulation/have-your-say/initiatives/13172-Zertifizierung-von-Ma%C3%9Fnahmen-zur-Entfernung-von-CO2-EU-Vorschriften/F3389913_de.

In dieser Stellungnahme weisen die Verfasser darauf hin, dass die Zertifizierungsmethodik dringend die Möglichkeit bieten sollte, marine Kohlendioxid-Entnahme (Carbon Dioxide Removal, CDR) Maßnahmen zu integrieren. Dazu sollte die Methodik dieser Methoden bereits jetzt in einem transparenten und integrativen Prozess durch die Kommission zusammen mit ihrer Expertengruppe und weiteren relevanten Experten entwickelt werden. So könnten (Gruppen von) Betreibern frühzeitig erkennen, welche Kriterien für ihre jeweilige Methode umgesetzt und erreicht werden müssten, um diese in den Zertifizierungsrahmen eingliedern zu können.

Nur ein ganzheitlicher Zertifizierungsansatz kann das Potenzial, die Kosten und die Risiken der vom Menschen modifizierten Kohlendioxid-Aufnahme durch den Ozean aufzeigen und bewerten. Weiterhin ist es wichtig, für den marinen Bereich Verbindungen zu den bestehenden Initiativen, Richtlinien und Verordnungen der Europäischen Union herzustellen. Zu erwähnen sind hier die Wiederherstellung der marinen Ökosysteme oder die Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) zur Erreichung eines guten Umweltzustands (GES).

Die Dauer der CO2-Speicherung ist ein kritisches Thema, da diese derzeit für viele marine CDR-Methoden nicht sicher prognostiziert werden kann, was zum Teil auf Wissenslücken, der Heterogenität bei der tatsächlichen Umsetzung einer Methode und der beispiellosen aktuellen globalen Veränderungen basiert. Daher sollte die vorgeschlagene Verordnung strenge Verfahren zur Überwachung und Verifizierung des Kohlenstoffabbaus über lange Zeiträume entwickeln.

Insgesamt begrüßen die CDRmare Verbundsleiter das Ziel der Europäischen Union, bis spätestens 2050 Klimaneutralität zu erreichen, und den Vorschlag der Europäischen Kommission, einen Zertifizierungsrahmen für Kohlenstoffentnahme zu schaffen, der mit den Nachhaltigkeitszielen und den bestehenden politischen Bestimmungen in Einklang steht. Insbesondere das Konzept QU.A.L.ITY (Quantifizierung, Zusätzlichkeit, langfristige Speicherung und Nachhaltigkeit) des Zertifizierungsrahmens stellt einen guten Ausgangspunkt dar.