CDRmare Insights zur CO2-Speicherung in ozeanischer Kruste erschienen

Heute sind unsere zweiten CDRmare Insights erschienen. Die Publikation umfasst die sechs wichtigsten Erkenntnisse aus unserer Forschung zu einer möglichen CO2-Speicherung in ozeanischer Kruste, durchgeführt von unserem Forschungsverbund AIMS3.

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In AIMS³ untersuchen Wissenschaftler*innen seit drei Jahren, unter welchen Bedingungen im Meerwasser gelöstes Kohlendioxid (CO2) in junger Basaltkruste südlich von Island gespeichert werden könnte. Außerdem haben sie neue tiefseetaugliche Sensoren und Überwachungssysteme entwickelt, mit denen die Mineralisierung des eingelagerten CO2 gemessen und die Umweltverträglichkeit eines solchen Tiefsee-Speicherprojektes kontrolliert werden kann.

Die wichtigsten Erkenntnisse lauten:

  • Das untersuchte Tiefseegebiet an der Ostflanke des Reykjanes-Rückens etwa 800 Kilometer südlich Islands eignet sich für ein Experiment zur CO2-Speicherung in ozeanischer Kruste. In Bohrlöchern platzierte Forschungstechnik erfasst jetzt die wichtigsten Umweltparameter im Meeresuntergrund.
  • In den Bohrlöchern dokumentiert aktuell eine neue Generation tiefseetauglicher Probennehmer und Observatorien, mit welcher Geschwindigkeit und unter welchen Druck- und Temperaturbedingungen Fluide in der Basaltkruste zirkulieren.
  • In AIMS³ entwickelte Karbonat-Sensoren erleichtern die Suche nach CO2-Leckagen am Meeresboden. Sie sind schneller, kleiner, günstiger und vor allem energiesparender als bisherige Technik.
  • Mithilfe neu und weiterentwickelter Tiefseeroboter und Überwachungsstationen können die Forschenden nun viel größere Areale des Meeresbodens kontinuierlich nach CO2-Austrittsstellen absuchen als zuvor – in der Tiefsee ebenso wie in der deutschen Nordsee.
  • Die erhobenen Messdaten zur Zirkulation, Temperatur und chemischen Zusammensetzung des Porenwassers in der ozeanischen Kruste fließen jetzt in neue Computermodelle. Mit deren Hilfe bewerten die Forschenden, in welchem Maße sich bestimmte Gebiete des Tiefseeuntergrundes für eine CO2-Speicherung eignen.
  • Erste Abschätzungen zum Speichervolumen in jungen, warmen Basalten zeigen, dass entlang der Rückenflanken nördlich und südlich Islands mindestens 34 Milliarden Tonnen CO2 Platz fänden. Dieses Speicherpotenzial zu nutzen, würde jedoch einen erheblichen logistischen und finanziellen Aufwand erfordern.

Die ausführlichen Erläuterungen zu jedem Punkt finden Sie in den neuen CDRmare Insights, die Sie hier kostenlos herunterladen können.