Ko-Vorsitzende
Prof. Dr. Andreas Oschlies // GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung Kiel
Dr. Nadine Mengis // GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung Kiel
Prof. Alexander Proelß // Universität Hamburg, Fakultät für Rechtswissenschaften
Der Ozean enthält mehr als 50-mal so viel Kohlenstoff wie die Atmosphäre. Er hat bisher die anthropogenen CO2-Effekte stark gemildert, indem er etwa ein Viertel der anthropogenen CO2-Emissionen aufgenommen hat. Es wird jedoch erwartet, dass diese wichtige Regulationsfähigkeit des Ozeans schwächer wird, da die Erwärmung der Ozeane, die Versauerung, der Sauerstoffmangel und andere vom Menschen verursachten Störungen die physikalischen, chemischen und biologischen Kapazitäten des Ozeans zur Bindung von Kohlenstoff verschlechtern. Augenfällig ist auch hier die Notwendigkeit dringender Emissionsreduktionen zur Begrenzung des Klimawandels. Dabei enthalten alle projizierten Pfade des Weltklimarates (IPCC), die die Erwärmung auf 1,5 Grad begrenzen, den zusätzlichen Einsatz einer aktiven Entnahme von Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre.
Aktuelle Szenarien, wie die des IPCC, konzentrieren sich im Allgemeinen auf landbasierte Methoden zur Kohlendioxid-Entnahme. Allerdings wird es extrem schwierig, wenn nicht gar unmöglich sein, die Klimaziele mit landbasierten Methoden allein zu erreichen. Das Wissen darüber, wie der Ozean zu den erforderlichen Dekarbonisierungsbemühungen beitragen könnte, ist begrenzt. Um gesellschaftliche Entscheidungen und Entwicklungen zu unterstützen, mit deren Hilfe die Ziele des Pariser Abkommens erreichen werden können, wird die Forschungsmission CDRmare untersuchen, ob und in welchem Umfang der Ozean eine wesentliche Rolle bei der Entnahme und Speicherung von CO2 aus der Atmosphäre spielen kann.
Um zu untersuchen, wie die marinen Kohlenstoffspeicher am nachhaltigsten genutzt werden können, betrachten die beteiligten Forschenden auch die Zusammenhänge mit und die Auswirkungen auf die Meeresumwelt, das Erdsystem und die Gesellschaft. Zudem untersuchen sie geeignete Ansätze für die Überwachung, Attribution und Bilanzierung der marinen Kohlenstoffspeicherung in einer sich verändernden Umwelt. Bei der Analyse einzelner Maßnahmen, die auf die Verbesserung der marinen Kohlenstoffsenken abzielen, werden sowohl deren Potenzial, Risiken und Co-Benefits berücksichtigt sowie wirtschaftliche, politische, soziale und rechtliche Implikationen bewertet.
Im engen Austausch mit Stakeholdern haben Mitglieder der inter- und transdisziplinären Forschungsmission CDRmare in der ersten Förderphase (2021-2024) einen neuen Bewertungsleitfaden für marine CO2-Entnahmeverfahren und -projekte entwickelt. Außerdem beteiligen sich die Forschenden an wichtigen klimapolitischen Strategieprozessen auf nationaler und regionaler Ebene. Ihr Ziel ist es dabei, Entscheidungstragende in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft offen, zeitnah und transparent zu informieren.
Prof. Dr. Andreas Oschlies // GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung Kiel
Dr. Nadine Mengis // GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung Kiel
Prof. Alexander Proelß // Universität Hamburg, Fakultät für Rechtswissenschaften
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