Fokusausgabe zum Thema CDR

Der Aufruf zum Einreichen von Beiträgen in der wissenschaftlichen Zeitschrift „Environmental Research Letters (ERL) – Focus Issue on Carbon Dioxide Removal (CDR)“, betreut von CDRmare in Zusammenarbeit mit unserem Kooperationsprogramm CDRterra, ist jetzt online: https://iopscience.iop.org/collections/erl-230825-334

Nähere Informationen:

Im Pariser Abkommen von 2015 wurde festgelegt, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf „deutlich unter 2 °C“ im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen und „die Anstrengungen fortzusetzen“, um den Temperaturanstieg sogar auf 1,5 °C zu beschränken. Der Sechste Sachstandsbericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) bestätigt: Um den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf über 1,5 °C zu verhindern, sind neben der drastischen Verringerung der Treibhausgasemissionen so genannte „negative Emissionen“ erforderlich. Unter negativen Emissionen versteht man die aktive Entfernung von CO2 (Carbon Dioxide Removal, CDR) aus der Atmosphäre und dessen langfristige Speicherung. Implizit oder explizit haben sich daher alle Länder, die die Ziele des Pariser Abkommens verfolgen, zu CDR verpflichtet, um die schwer abbaubaren Restemissionen mit ihren Netto-Null-Zielen auszugleichen.

Es gibt bereits ein breites Spektrum an Optionen, die derzeit erforscht werden – sie reichen von ökosystembasierten bis hin zu technischen Methoden an Land und im Meer. Jede dieser Methoden birgt Potenziale, die sich im Laufe der Zeit mehr oder weniger schnell verstärken können, immer in Abhängigkeit vom jeweiligen Umsetzungskontext. Und birgt Risiken, z. B. im Bezug auf die Dauerhaftigkeit der CO2-Speicherung, sowie Nebenwirkungen, die zu Synergien, aber auch zu Zielkonflikten mit anderen Zielen der nachhaltigen Entwicklung oder anderen gesellschaftlichen Interessen führen können. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, eine solide wissenschaftliche Grundlage für die Entscheidungsfindung im Bezug auf Potenziale, Risiken und Nebenwirkungen der einzelnen CDR-Methoden und ihrer möglichen gemeinsamen Anwendung zu schaffen, aber auch im Bezug auf übergreifende Fragen der politischen und institutionellen Machbarkeit, der sozialen Akzeptanz, der Gerechtigkeit und der Ethik.

Es sind Beiträge willkommen, die sich mit den folgenden Themen befassen:

  • CDR als Weg zur Abmilderung der immer drastischeren Folgen des vom Menschen verursachten Klimawandels und zur Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens.
  • Ob und inwieweit CDR-Methoden einzeln sowie als Teil von einem breitem Spektrum eine bedeutende Rolle bei der Entfernung und Speicherung von CO2 aus der Atmosphäre spielen können und wie sich dieses Potenzial im Laufe der Zeit verändert (aufgrund des Klimawandels oder von Bemühungen, die Methoden anzuwenden und auszuweiten).
  • Überlegungen zu Zusammenhängen und Auswirkungen von CDR auf die Umwelt, einschließlich der Rückkopplungen mit dem Erdsystem, der Wirtschaft, der Gesellschaft und Überlegungen zur Integration in regierungspolitische Prozessse. Wir suchen Beiträge sowohl zu diesen einzelnen Aspekten und wie sie die Durchführbarkeit von CDR-Methoden einschränken, als auch zu den Wechselwirkungen zwischen diesen Bereichen.
  • Entwicklung geeigneter Ansätze für die Überwachung, Anrechnung und Bilanzierung der Kohlenstoffspeicherung in einer sich verändernden Umwelt – die Voraussetzung für die Zertifizierung und die Schaffung von Anreizen für die Anwendung von CDR-Methoden.
  • Entwicklung und Anwendung von Bewertungsrahmen, die es z. B. politischen Entscheidungsträgern ermöglichen, CDR-Methoden in allen relevanten Bereichen zu bewerten.

Einreichungsprozess:

Dies ist ein offener Aufruf, jeder ist eingeladen, seine Manuskripte einzureichen, deren Inhalt in den Rahmen dieser Fokussammlung passt. Die Einreichungen sind daher nicht auf CDRmare- oder CDRterra-Mitglieder beschränkt, sondern werden individuell behandelt, so dass der Begutachtungs- und Veröffentlichungsprozess nicht verzögert wird. Alle Artikel dieser Fokusausgabe unterliegen dem gleichen Begutachtungsverfahren wie reguläre Artikel. Die Autoren werden gebeten, sich mit einem der Gastredakteure oder dem Journal team, in Verbindung zu setzen, um die Eignung ihrer Arbeit vor Einreichung zu besprechen.

Deadline:

Der angestrebte Abgabetermin ist der 31. Mai 2024. Wir empfehlen eine frühzeitige Einreichung, da die Artikel nach positivem Reviewbescheid (“ als akzeptiert“) bereits veröffentlicht werden, ohne dass sie durch andere Beiträge der Fokussammlung verzögert werden.

Bitte reichen Sie Ihren Artikel über unser Online-Formular ein. Wählen Sie das entsprechende Gebiet des Artikels für Ihren Beitrag aus und wählen Sie dann „Focus on Carbon Dioxide Removal (CDR)“ aus dem Dropdown-Menü.

Wir freuen uns über eine Verbreitung dieser Information in Ihren CDR-Netzwerken.

Sollten Sie weitere Fragen haben, so kontaktieren Sie bitte Chris Schelten.

Redaktion:

  • Andreas Oschlies, GEOMAR Helmholtz Centre for Ocean Research Kiel, Germany
  • Julia Pongratz, Ludwig Maximilian University of Munich, Germany
  • Sabine Fuss, Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change, Germany
  • Matthias Honegger, Perspectives Climate Group, Germany
  • Matthias May, University of Tübingen, Germany
  • Nadine Mengis, GEOMAR Helmholtz Centre for Ocean Research Kiel, Germany
  • Christine Merk, Kiel Institute for the World Economy, Germany
  • Gregor Rehder, Leibniz-Institute for Baltic Sea Research, Germany
  • Daniela Thrän, Helmholtz Centre for Environmental Research, Germany
  • Martin Zimmer, Leibniz Centre for Tropical Marine Research, Germany
Artwork by Rita Erven (GEOMAR, CDRmare) & Björn Maier (LMU, CDRterra)